Identifizierung von Fasern mittels Polarisationsmikroskop
Bei den mikroskopischen Untersuchungen interessieren uns hauptsächlich die Faserstäube, die eine Gesundheitsgefährdung darstellen, da deren Länge mehr als 5 μm, der Durchmesser weniger als 3 μm beträgt und ein Längen- zu Dickenverhältnis von 3:1 überschreitet. Aufgrund dieser Geometrie können diese bis in die Lungenbläschen (aviolengängig) vordringen und damit ein krebserzeugendes Potential aufweisen können.
Eine zusätzliche Gefährdung geht von den Brucheigenschaften von Asbestfasern aus, da die Fasern nicht in Querrichtung brechen und damit nicht immer kürzer bei gleichbleibenden Durchmesser werden, sondern in Längsrichtung brechen und somit immer länger, dünner und gefährlicher werden.
Abbildung 8: Probenahme und Probenvorbereitung
Wenige Fasern werden mit einer Pinzette der Probe entnommen und auf einen Objektträger gegeben.
Danach werden 1-2 Tropfen des Immersionsöls auf die Fasern getropft und ein Deckgläschen aufgebracht, damit die Fasern plan vorliegen und mikroskopisch untersucht werden können.
Abbildung 9: Aufbau polarisationsmikroskopische Apparatur
Die polarisationsmikroskopischen Aufnahmen werden mit einem Biosphere-PB Mikroskop in Verbindung mit einer Mikroskopkamera MOC-Serie der Firma Müller Germany durchgeführt. Die Probenahme, die Probenvorbereitung und der Aufbau der polarisationsmikroskopischen Apparatur sind in den nebenstehenden Bildern dokumentiert.
Aufgrund der optischen Eigenschaften können Asbestfasern von anderen Fasern unterschieden werden. Beim Vorliegen von Asbestfasern sind Schutzmaßnahmen nach der Gefahrstoffverordnung TRGS 519 zu ergreifen.