Bestimmung von bauschädlichen Salzen
Ein wichtiger Faktor bei Beurteilung der Mauerwerkssubstanz ist der Salzgehalt. Bauschädliche Salze sind leicht wasserlöslich und können durch die kapillare Wasseraufnahme ins Mauerwerk gelangen und an die Oberfläche transportiert, an der das Wasser an die Luft abgegeben wird und die Salze an der Oberfläche zurückbleiben und kristallisieren (Ausblühungen). Durch jede erneute Feuchtigkeitsaufnahme (Kapillare Wasseraufnahme oder Hygroskopie aus der umgebenden Luft) werden sie wieder gelöst und beim erneuten Trocknen wieder auskristallisieren und Bildung von Kristallwasser (Volumenvergrößerung, Ausdehnung) und jedes Mal einen Kristallisationsdruck bewirkt, der die Bausubstanz schädigt.
Das Probematerial wird aus dem Mauerwerk entnommen und mit einem Hammer zerkleinert. Etwa 10 g dieses Materials wird in eine Glasflasche gegeben, bis zur Hälfte (ca. 50 mL) mit destilliertem Wasser aufgefüllte und anschließend kräftig geschüttelt. Zu diesem Zeitpunkt liegt der pH-Wert bei 7 (testen mit pH-Teststreifen) und es wird solange Weinsäure zudosiert bis ein pH-Wert von 5 erreicht ist (testen mit pH-Teststreifen). In Abbildung 4 sind die zuvor beschriebenen Probenvorbereitungsschritte für die nachfolgende Salzanalyse bildlich dargestellt.
Abbildung. 4: Schritte der Probenvorbereitung bei der Salzanalyse
Abbildung 5 : Bestimmung der Ionenkonzentration durch Teststreifen
Die Salzanalyse erfolgt halb-quanitativ mittels Analysestäb-chen für die jeweiligen Salze.
Das jeweilige Analysestäbchen wird aus dem Röhrchen entnommen und mit allen Reaktionszonen ca. eine Sekunde in die Probelösung eingetaucht. Nach ca. einer Minute können die Farbreaktionen mit der Farbentafel des Etiketts verglichen und die jeweilige Salzkonzentration mg/l abgelesen werden.
Wenn man nun des Gewicht des eingewogenen Materials zusammen mit der Verdünnung mit der bestimmten Salzkonzentration in mg/L ins Verhältnis setzt.
Über die nachfolgende Tabelle 4 kann eine Bewertung der schadensverursachenden Wirkung des Salzgehaltes auf das Mauerwerk durchgeführt werden und entschieden werden, ob diesbezüglich Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind.
Tabelle 4: Bewertung der schadensverursachenden Wirkung verschiedener Salzionen
in Mauerwerkskörpern nach WTA-Merkblatt 4-5-99/D:
Salz |
Geringe Belastung [M-%] |
Mittlere Belastung [M-%] |
Hohe Belastung [M-%] |
Chlorid |
˂ 0,2 |
0,2 – 0,5 |
˃ 0,5 |
Nitrat |
˂ 0,1 |
0,1 – 0,3 |
˃ 0,3 |
Sulfat |
˂ 0,5 |
0,5 – 1,5 |
˃ 1,5 |
Sanierung |
In Ausnahmefällen erforderlich |
In Einzelfällen erforderlich |
Maßnahmen erforderlich |
(In WTA –Merkblatt 3-13-01/D ist eine andere Einteilung vorgenommen worden)